Irmingard von der Schildwende - eine Frau wehrt sich

Szenische Bilder zum ersten Gerichtsprozess anno 1316

nach Wulf Schmidt

Worum es geht
Historisch gesichert ist, dass Neustadt 1316 erstmals als Gerichtsort in Erscheinung trat mit einem Aufsehen erregenden Prozess, bei dem es darum ging, dass die Bäuerin Irmingard von der Schildwende die vom Kloster Friedenweiler geforderte Erbschaftssteuer verweigerte.
Die Szenen der Jostäler Freilichtaufführung versuchen zu erkunden, was nicht überliefert ist, nämlich wie es zu diesem Prozess gekommen sein könnte und wie er hätte enden können. Geschichte soll damit nicht nur rekonstruiert werden, sondern auch als Folie dienen, um zeitlose gesellschaftliche Prozesse und individuelle Haltungen darzustellen.
Die Handlung
Die schöne, aber auch selbstbewusste Witwe Irmingard Ketterer von der Schildwende gerät wegen der Forderung einer Erbschaftssteuer nicht nur in Konflikt mit dem Kloster Friedenweiler, sondern auch mit dem Frauenhelden Konrad Kreuz, dem Vogt des Klosters. Dabei hat sie es ohnedies schon schwer genug, sich als allein stehende Bäuerin in der Landwirtschaft durchzusetzen. In der Auseinandersetzung mit dem intriganten und skrupellosen Vogt bleibt ihr letztlich nichts anderes übrig, als sich mit Hilfe einer List Gehör bei der Oberin des Klosters zu verschaffen. Die wahren Verhältnisse kommen ans Licht und Irmingard widerfährt nicht nur Gerechtigkeit, sondern ihr mutiges Engagement führt sogar zu einer Rechtsreform.